Haarausfall
Autologes Plättchenreiches Plasma (A-PRP)
Ein neues Verfahren, das sich insbesondere zur Behandlung bei beginnendem Haarausfall eignet, ist die Verwendung von autologem (körpereigenem) plättchenreichen Plasma (A-PRP) aus dem Blut.
Bei diesem Verfahren wird aus dem Eigenblut des Patienten ein hochangereichertes Plasmakonzentrat gewonnen, welches zur lokalen Behandlung der Kopfhaut an den vom Haarausfall betroffenen Arealen verwendet wird. Durch die im A-PRP enthaltenen zahlreichen Wachstumsfaktoren wird die Regeneration der Haarfollikel stimuliert und es kommt zu einer Anregung des Haarwachstums und einer Verbesserung der Haarqualität.
Die A-PRP Therapie zeigte in groß angelegten Studien eine gute Wirkung auch bei der Alopecia areata. Dies ist eine entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der die Follikelstammzellen an den betroffenen Stellen im Ruhezustand sind. In einer Übersichtsarbeit von Rinaldi mit insgesamt 1033 Fällen konnte in 80% der Fälle eine signifikante Besserung des Haarausfalls beobachtet werden.Ein überzeugendes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass auch viele Personen mit relativ hohem Alter eingeschlossen waren.
Eigenhaartransplantation
Die Eigenhaartransplantation bildet eine sinnvolle Lösung bei erblich bedingtem Haarausfall. Dabei werden gegenüber den genetischen Einflüssen unempfindliche Haarwurzeln des Haarkranzes auf die betroffenen, kahlen Stellen transplantiert. Die Technik der Haartransplantation hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Dank moderner, mikrochirurgischer Verfahren ist man heute in der Lage Haarwurzeln aus dicht behaarten Stellen ohne bleibende Narben zu entfernen und in kahle Stellen zu verpflanzen. Als Standardverfahren gelten heute die FUT- und die FUE-Technik. Beide Techniken bieten Vor- und Nachteile. Welche Technik für Sie am besten geeignet ist, sollte in einem persönlichen Beratungsgespräch entschieden werden.
Die FUT-Technik
Bei der FUT-Methode (Follicular Unit Transplantation) wird am behaarten Hinterkopf unter örtlicher Betäubung ein ca. 1-1,5 cm breiter Hautstreifen entnommen (Streifen- oder Strip-Methode). Aus dem gewonnenen Hautstreifen werden die Haarwurzeln in kleinste Einheiten (Follicular Units) unter dem Mikroskop präpariert. Die entstehenden Follicular Units bestehen aus einem bis zu vier Haaren. Anschließend werden die Haarfollikel einzeln in die zuvor mit einem Mikromesser geschaffenen Kanäle transplantiert. Die Entnahmestelle wird durch eine chirurgische Naht verschlossen. Es verbleibt eine horizontale Narbe, die durch das Resthaar überkämmt werden kann. Wenn die Haarlänge unter 0,5 cm beträgt und die Resthaare sehr dünn verteilt sind, kann die Entnahmestelle sichtbar sein.
Die FUE-Technik
Bei der Haartransplantation nach der FUE Methode (Follicular Unit Extraction) werden Haarwurzeln einzeln, eine nach der anderen, mit Hilfe einer Hohlnadel (ca. 0,65 mm – 1,0 mm Durchmesser) im Bereich des Haarkranzes gelöst und anschließend entnommen. Es kommt dabei zu keinen nennenswerten Blutungen, die Entnahmestellen verheilen spontan ohne eine Naht. Der größte Vorteil dieses Verfahrens ist die unsichtbare Entnahmestelle, die auch bei einem Kurzhaarschnitt unauffällig bleibt.